Maibockhock 2024 Nachlese

09.05.2024

Maibockhock verstärkt das Nein zum Kiesabbau!

Dr. Hermann Schad (Hydrogeologe) berichtete in seinem Impulsreferat über die wesentlichen Erkenntnisse aus seinen Untersuchungen zur Neuausweisung des Wasserschutzgebietes Weißenbronner Quellen. In einem kurzen Blitzlicht wurde die Entstehung der Landschaft skizziert. Durch die letzte große Vereisungsperiode – die Würmeiszeit – entstand der Waldburger Rücken und das Wolfegger Hügelland als einmaliges Naturgebiet in Europa durch das Zusammenwirken zweier Gletscherzungen. Diese Gletscher formten nicht nur durch ihren Vorstoß, sondern auch beim Abschmelzen, den oberschwäbischen Raum nachhaltig und somit auch den Waldburger Rücken, in dem das Kiesabbaugebiet liegen soll.
Die Quellen südlich der Wolfegger Ach und im Bereich des Schwarzenbachs schütten etwa 225 Liter pro Sekunde. Davon sind ca. 150 Liter pro Sekunde für die Bemessung des Wasserschutzgebietes relevant. Derzeit wird davon weniger als ein Drittel als Trinkwasser für die Gemeinden Baienfurt und Baindt entnommen.
Bei realistischer Betrachtung könnten allein die beiden gefassten Quellen für einen ganz wesentlichen Teil des gesamten Schussentals Trinkwasser liefern. Das Einzugsgebiet der Weißenbronner Quellen ist nach seinen Berechnungen ca. 8 km² groß. Aufgrund der Höhenlage der Quelle erreicht das Wasser praktisch ohne Stromverbrauch die verschiedenen Haushalte.
Beeindruckend ist die Tatsache, dass versickerndes Regenwasser im Mittel etwa 20 Jahre benötigt bis es an den Quellen ankommt. Eine Verunreinigung würde somit frühestens an den Quellen nach dieser Zeit festgestellt. Jedem im Raum war klar, dass es dann zu spät ist.
Auch verschiedenste Risiken im Zusammenhang mit dem Bau und dem Betrieb von Windrädern im Altdorfer Wald lassen aufhorchen.
Michael Schrimpf: „Die damit verbundenen Gefahren und die Auskiesung in diesem sensiblen Naturraum widerspricht aus meiner Sicht sehr deutlich unserer Verpflichtung, auch der Nachfolgegeneration nicht nur das Trinkwasser, sondern auch die unverkennbare prägende Naturlandschaft in ihrer Gesamtheit zu erhalten!“ 

Zum Abschluss der Veranstaltung wurde die Möglichkeit von verschiedensten Besuchern genutzt gezielte Fragen an den Referenten zu stellen. Mit einem kleinen Präsent bedankte sich der CDU-Gemeindeverband für den sehr informativen und zielgenauen Vortrag bei Herrn Dr. Schad. 

FAZIT: Der CDU-Gemeindeverband wird sich weiter dafür einsetzen, dass dieses Gebiet in seiner Ursprungsform erhalten bleibt und bei seinem NEIN! zum Kiesabbau bleiben. Wir würden die Prüfung einer Ausweisung des Waldburger Rückens als nationales Naturmonument nach § 24 Bundesnaturschutzgesetz begrüßen und möchten die entsprechenden Gremien dazu auffordern dies mit Nachdruck zu verfolgen.